Brauturm: Neue Investoren wollen Wulfener ins Boot holen

Brauturm: Neue Investoren wollen Wulfener ins Boot holen

Es tut sich was am Wulfener Brauturm: Als neue Betreibergesellschaft zeichnet nun die BelMo Invest GmbH für den Komplex verantwortlich. Um das nach einigen Jahren der Misswirtschaft angekratzte Image des Nahversorgungszentrums wieder aufzubessern und das Gelände zwischen Burenkamp und Hervester Straße wieder attraktiver zu machen, sucht die Gesellschaft nun die Nähe der Wulfener Vereine.

Die BelMo-Gruppe aus Monheim am Rhein erwirbt Großimmobilien von gescheiterten Investoren, um sie danach wieder aufzuwerten. Im vergangenen Jahr fielen so 13 Objekte in NRW und Niedersachsen an die Gesellschaft (außer in Wulfen zum Beispiel auch in Burscheid).

Bei der Besetzung des Leerstandes mit neuen Geschäftspartnern versucht BelMo, die Wünsche der Bevölkerung herauszufinden und möglichst nah an den Interessen der Kunden zu arbeiten. „Nur so können wir einen Imagewechsel herbeiführen“, erklärte BelMo-Mitarbeiter Ulrich Rohsiepe am Mittwoch vor den Mitgliedern des Wulfener Wappenbaum Vereins (WWV) im Feuerwehr-Konferenzraum. Ein Werkzeug bei dieser Meinungsforschung sollen im Falle Wulfens Fragebögen sein, die die Bürger ausfüllen und wieder bei der BelMo abgeben sollen. Zur Belohnung werden unter den Teilnehmern Sachpreise verlost.

Beteiligung am Kartoffelfest

Als besten Zeitpunkt, die Fragebögen einzusammeln und sich gleichzeitig als neue Investoren der Öffentlichkeit zu stellen, haben die Investoren das Kartoffelfest am Samstag, 11. Oktober, auserkoren. Der vor allem von Rewe Schulten ausgerichtete Markt soll dabei gleichzeitig als Vorstellung für die neuen Inhaber dienen. „Wir dachten erst an einen Tag der offenen Tür“, so Rohsiepe, „aber das Kartoffelfest bietet einen noch besseren Anreiz, unsere Sache bekannt zu machen“.

Um das Kartoffelfest noch attraktiver zu machen, und somit auch mehr Aufmerksamkeit für die eigene Sache zu schaffen, möchte die BelMo die Wulfener Vereine mit ins Boot holen. „Die Beteiligung der Vereine könnte einen weiteren Anreiz bieten, an diesem Tag zum Brauturm zu kommen“, betonte Rohsiepe.

Dabei soll der WWV auf zwei Arten helfen: Zum einen sollen erste Meinungen von den Mitgliedern eingeholt werden, was sich am Brauturm verändern sollte, damit dieses Nahversorgungszentrum attraktiver wird. Zum anderen hoffen die Investoren, dass die Vereine mit eigenen Aktionen zum Programm des Kartoffelfestes beitragen könnten. Alle etwa durch Stände erwirtschaften Einnahmen würden, mit Ausnahme der Energiekosten, den jeweiligen Vereinskassen zugute kommen – so das Gegenangebot der BelMo.

Wulfener sollen ihre Meinung sagen

Bei der WWV-Versammlung wurden bereits erste Verbesserungsvorschläge genannt. Vor allem die Gastronomie im Brauturm (ex-„Cancun“) wurde von allen Anwesenden als kritische Voraussetzung für ein Gelingen oder Scheitern des Komplexes gesehen. Ohne eine hochwertige Gaststätte, so der Tenor, würde die Fläche schnell wieder veröden. „Wir sind bereits im Gespräch mit Investoren“, erklärte Ulrich Rohsiepe, „aber die Suche nach einem geeigneten Träger erweist sich als schwierig. Es muß ein kapitalkräftiger Investor sein, der auch eine anfängliche Durststrecke überwinden kann, und auch mit einem überzeugenden Konzept aufwartet.“ Als weitere Schwierigkeiten wurden die schlechte Sichtbarkeit des Geländes von der Hervester Straße und, allerdings in weit geringerem Maße, die Parkplatzsituation gesehen.

Der WWV bot als Dachorganisation der Wulfener Vereine seine Mithilfe an, da ein lebendiges Einkaufszentrum auch im Interesse der Wulfener ist. „Das ist ein Weg, den wir mitgehen sollten“, betonte der WWV-Vorsitzende Werner Henkel.